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Vollbluteisenbahner Wolfgang Löckel verstorben


UNSER FREUND WOLFGANG LÖCKEL HAT SEINE LETZTE REISE ANGETRETEN

Wir sind sehr traurig und erschüttert.
Der überall gechätzte und anerkannte Eisenbahnfreund und Buchautor
Wolfgang Löckel ist am DI, 19. Januar 2021 im Weinheimer Krankenhaus verstorben.

Nach seinem Umzug aus der Pfalz nach Weinheim Ende der 1960 iger Jahre gehörte  Wolfgang 
fast zu unserer Familie. Unser Senior Hans Friedrich Gutjahr war sein Mentor und fotografischer "Ziehvater" was die Eisenbahnfotografie betraf. Wolfgang begeisterte sich schon seit seiner Kindheit für die Dampf- Eisenbahn. Waren es zunächst die Einsätze der Dampflokbaureihe 65 ig in den Odenwald vergrößerte sich sein Aktionsradius immer mehr in die letzten Dampflokreservate der Bundesrepublik. Bei den Eisenbahnfreunden Weinheim fand er Gleichgesinnte, die seine Leidenschaft für die Dampfrösser teilten. Von nun an war er mit Fotoapparat und Tonbandgerät ausgestattet auf den Spuren der letzten planmäßig eingesetzten Dampfloks.


Im Eisenbahnmuseum Darmstadt Kranichstein konnte er mithelfen eine beachtliche Sammlung Dampfloks zu betreuen. Lange Jahre war er dort 2. Vorsitzender der DME. Er galt auch als fundierter Wagenkenner.

Logischerweise hatte Wolfgang eine Wohnung mit Bahnanschluß. Er lebte im Bahnhof in Ladenburg und nutzte fast immer die Bahn als umweltfreundliches Verrkehrsmittel.

Beruflich war Wolfgang natürlich auch Eisenbahner.
Im Jubiläumsjahr "150 Jahre Deutsche Eisenbahn" 1985 war er nach Nürnberg abgestellt und betreute als Zugführer die dampfgeführten Jubiläumsfahrten.

Selbst ein eigener Sonderzug mit der Baureihe 86 ig im September 1985 von Nürnberg nach Freihölz konnte 
von ihm organisiert werden.
Als Kenner der Materie und Fachmann war er stets gefragt und beliebt. Seine Fähigkeit auf Leute zuzugehen brachte ihm im laufe der Jahre viele Kontakte zu namhaften Eisenbahnern- und Eisenbahnfreunden. Der Eisenbahnfilmer Joachim Schmidt und Horst Troche, der technische Organisator der Nürnberger Jubiläumsfahrten gehörten fortan zu seinem Bekanntenkreis. 
Auch zu Thilo Bechtold, einem Lokführer aus Mannheim, der die EK Loks 24 009 und 38 1772 betreute hatte er engen Kontakt.

In den Jahren 1987/1988 und 1989 organisierte er mit unserer Unterstützung (Dampf-) Sonderzüge von Weinheim nach Wald-Michelbach, Fürth/Odw. und Viernheim, sowie Rundfahrten mit der BR 86 457 über die Riedstrecke  nach Worms und Mannheim.

Der Zufall wollte es, das er auch Ende der 1980 iger Jahre als Zugführer auf der Weschnitztalbahn mit den Schienenbussen der Baureihe 798 unterwegs war. Später war er Zugführer im IC Verkehr und erfreute Reisende mit Anektoten bei manch einer Fahrt durchs schöne Rheintal.

Ein weiterer Höhepunkt seiner Umtriebigkeit waren erste Dampfsonderfahrten 1992 "per Streckenpacht" auf der Weschnitztalbahn Weinheim - Fürth/Odw.. Zur Wochenendruhe samstags ab 14.00 Uhr wurde die Strecke von der DB angemietet und somit konnten erstmals private Dampfloks 
mit Sonderzügen auf DB - Gleisen verkehren!

Somit verkehrten einige Jahre dampfgeführte Züge der Darmstädter Museumseisenbahn in den Odenwald.

Seine Reiseschwerpunkte legte er nun in die Schweiz, Italien und nach Frankreich. Besonders am Lago Maggiore fühlte er sich sehr wohl und unternahm von dort aus viele Bahnfahrten in die Umgebung.



Im letzten Jahrzehnt legte er seinen Schwerpunkt auf die Herausgabe mehrerer Eisenbahnbücher mit regionalem Schwerpunkt. Es enstand u.a. das Buch "Weinheim und seine Eisenbahn", ein weiteres Buch über die Bahnen rund um Darmstadt, als auch die Literatur zu den Verkehrsknoten Heidelberg,
Ludwigshafen und zuletzt Mannheim.



Seine Bahnleidenschaft zog ihn stets in fremde Länder. In Portugal, Eritrea, Myamar und den USA erlebte er mit Gleichgesinnten "ganz große" Eisenbahnatmosphäre. Mit den neuesten Bildern auf seinem Tablet oder Lap Top besuchte er stets  seinen Ziehvater in der Grabengasse und zeigte Hans Friedrich seine neuesten Motive.

Es begann nun auch seine Arbeit als Botschafter der Stiftung Deutscher Eisenbahn. Er betreute ein ständig wachsendes Bildarchiv mit Raritäten aus den Schatzkammern legendärer Fotografen. 

Wolfgang war ein wandelndes Eisenbahn-Lexikon und immer hilfsbereit wo er nur konnte.

Leider hat er nun seine letzte Reise angetreten. Die Familie Gutjahr ist tief traurig und bestützt. 
Ein sehr guter Freund und Gleichgesinnter hat uns für immer verlassen. Wir werden ihn vermissen.
Vielen Dank für unzählige Stunden die wir gemeinsam erleben durften.

Machs gut Wolfi....





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